Vitalerhaltung
Zähne, bei denen die Pulpa durch ein Trauma (Schlag) oder im Rahmen einer Kariesexcavation (Kariesentfernung) frei liegt, können einer die Sensibilität erhaltenden Maßnahme unterzogen werden.
Das Ausmaß der Infektion bestimmt hierbei das Vorgehen.
Bei der partiellen (teilweisen) Pulpotomie wird unter Anwendung von Kofferdam ein Teil der Kronenpulpa mit rotierenden Diamantschleifern entfernt. Die Blutstillung muss binnen 5 Minuten erfolgreich sein, sonst geht die Infektion tiefer und es müssen weitere Pulpateile entfernt werden. Anschließend wird ein „Verband“ aus MTA (Mineral-Trioxid-Aggregat oder ähnlich) aufgebracht und dieser mit einer Compositefüllung überschichtet. Diese Maßnahme hat eine bessere Prognose als die sog. direkte Überkappung (bspw. mit Calciumhydroxidpasten).
Bei der totalen (vollständigen) Pulpotomie wird, ebenso unter Anwendung von Kofferdam, die Pulpa am Boden der Pulpakammer entfernt und wie oben beschrieben vorgegangen.
Beide Maßnahmen eigenen sich sowohl für Milchzähne als auch für Zähne des bleibenden Gebisses, und sind insbesondere bei asymptomatischen Zähnen erfolgversprechend. Dieser Therapieerfolg ist durch regelmäßige Nachkontrollen in geeigneten Abständen zu überprüfen. Im Falle von Komplikationen ist eine Wurzelbehandlung indiziert.