natürliche zähne erhalten

Dr. Stefan Kreuz - Fon 0631 60436 - Zahnarzt - Zertifizierter Endodontologe
 

Dentale digitale Volumentomographie (DVT) – Was ist das?

Das DVT ist ein modernes dreidimensionales Röntgenverfahren. Dieses ermöglicht exakte, hochauflösende, anatomisch besonders aussagekräftige Aufnahmen.

Die erzeugten Bilder zeigen eine genaue dreidimensionale Darstellung der Strukturen.

In der Endodontie sollte das Betrachtungsfeld (Field of View) auf die fragliche Region begrenzt und eine möglichst hohe nominelle Auflösung angestrebt werden.

Die enorme Detailtreue mit einer hohen Auflösung von mehr als 2,5 LP/mm und einer Voxelgröße von 80µm zeigt sich nicht nur in den Aufnahmen selbst, sondern auch in der Möglichkeit diese im Nachhinein zu bearbeiten.

Somit haben wir die Möglichkeit den Zahn am PC zu drehen und aus allen Ebenen heraus zu betrachten, um eine exakte Vorstellung der dreidimensionalen Anatomie zu erhalten. Erst dann kann der Eingriff exakt geplant werden.

Die im DVT gewonnene Information ist, ungeachtet des Informationsgewinns, im Rahmen der intrakoronalen und intrakanalären Diagnostik unter dem Operationsmikroskop kritisch zu prüfen, ohne dass diese jedoch das DVT ersetzen kann.


Sind 3D-Röntgenaufnahmen besser als konventionelle 2D-Bilder?

3D-Bilder sind wesentlich exakter. Sie ermöglichen uns einen Einblick in die wahre Anatomie des Zahnes und der umgebenden Strukturen. Sie dienen nicht nur der exakten Behandlungsplanung, sondern auch der eines minimalinvasiven Eingriffs. Somit geben sie Sicherheit in der Behandlung durch

  • Bestimmung der Anzahl, Lage und Form aller zu behandelnden Kanalsysteme

  • Nachweis im Rahmen einer etwaigen Vorbehandlung nicht detektierter Kanalsysteme oder -verzweigungen

  • Darstellung der Anatomie zur Auswahl geeigneter Methoden und Instrumente (ovale oder c-förmige Kanalsysteme benötigen andere Instrumente und Vorgehensweisen!)

  • Beurteilung / Ausschluss von Wurzelspitzenentzündungen

  • Nachweis / Ausschluss von Wurzelfrakturen

  • Beurteilung der Lage von Instrumentenfragmenten, nebst Planung der Systematik zu deren Entfernung

  • 3D-Längenbestimmung

  • Beurteilung von Resorptionen

  • Beurteilung zahnverursachter (dentogener) Kieferhöhlenentzündungen

  • und vieles mehr.

Ist das endodontische DVT hochauflösender als ein DVT für kieferchirurgische Zwecke?

In der Regel ja. Für kieferchirurgische Zwecke wird in der Regel ein größeres Volumen gefahren. Aus Gründen der Strahlenexposition wird hierzu die Menge an Strahlung je Schicht reduziert. Der Informationsgewinn ist für die endodontische Therapie oft nicht ausreichend.


Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Diese liegt weit unter einer herkömmlichen CT-Aufnahme und ist vergleichbar mit einer „schlechten“ konventionellen OPG („Rundum“)-Aufnahme. Je nach erforderlichem Umfang der Untersuchung können wir für die unterschiedlichen Indikationen verschiedene Umlaufzeiten, Volumina und Strahlenmengen einstellen und somit die Strahlenbelastung so gering wie möglich halten. Die Begrenzung des Aufnahmevolumens auf 4x4cm oder 4x8cm und Umläufe wahlweise in 180° oder 360° ermöglichen 3D-Bilder enorm hoher Auflösung bei niedriger Effektivdosis, sodass diese Untersuchung sogar für Kinder und Jugendliche, nach besonders strenger Indikationsstellung, infrage kommt.


Ist eine DVT-Untersuchung immer notwendig?

Auf der einen Seite sicher nicht, schließlich haben wir in der Vergangenheit auch erfolgreich Endodontie betrieben. Da die Anatomie jedoch sehr vielfältig und anhand konventioneller 2D-Aufnahmen oft unterschätzt wird und man andererseits maximale Sicherheit für die anschließende Behandlung gewinnen will/kann, erscheint diese Untersuchung doch in sehr vielen Fällen unerlässlich. Dies gilt insbesondere dann, wenn nach primärer konventioneller Röntgendiagnostik (i.d.R. sog. Zahnfilme) ein Verdacht auf eine atypische Kanalkonfiguration/-verzweigung besteht.


Die Erfahrung hat gezeigt, dass dies ein ähnlich wichtiger Schritt, wie die Behandlung unter dem Mikroskop, ist. Wir können sie aus unserem Alltag nicht mehr wegdenken.